Mit einem Forstwirtschaftspraktikum, welches als eine zweiwöchige Klassenfahrt angelegt ist, beginnt in der 9. Klasse das Kennenlernen der Berufswelt. Noch im selben Jahr steht dann das erste selbst gewählte Praktikum in einem Betrieb an. Hier macht man sich eigenständig auf den Weg, eine Firma, ein Büro, einen Laden, Restaurant oder ein Hotel zu finden. Kontaktaufnahme und Bewerbungsgespräch müssen bewältigt werden und man stellt sich die Frage, ob die eigenen Erwartungen erfüllt werden und man den Ansprüchen der Praktikumsstelle gerecht wird. Die Arbeitswelt ist etwas Neues, ist vielleicht auch noch sehr fremd und so darf es sich auch anfühlen.
Ein wichtiges Ereignis, und in Waldorfschulen so üblich, ist das Landwirtschaftspraktikum auf einem Hof zu zweit oder alleine. Das Besondere ist, dass man drei Wochen auf dem Hof auch wohnt und damit praktisch zu einem Teil des Betriebs wird. Anschließend folgen das im Klassenverband durchgeführte Feldmesspraktikum und das individuelle Sozialpraktikum in der 11. Klasse, welches ganze vier Wochen dauert. Diese Zeitspanne lässt viel Raum für Erkenntnisse und Erfahrungen.
Nicht zu vergessen ist das Kochen und Mitwirken in unserer Schulküche. Hier geht es nicht nur darum, den Beruf des Kochs oder der Köchin miterleben zu dürfen, sondern darum zu verstehen, was es alles braucht, um eine ganze Schule Tag für Tag zu verköstigen.
Nach jedem geschafften Praktikum, ob auf einem Bauernhof, in einer sozialen Einrichtung oder in einem Betrieb, kommt man verändert zurück in die Klasse. Man teilt seine Erfahrungen, tauscht sich aus, holt sich Inspiration und lernt voneinander.
Bei Manchen entsteht eine Vorstellung von der Richtung in die man später beruflich gehen oder eben nicht gehen will. Und manche entwickeln einen Berufswunsch, den sie nach der Schule anstreben wollen und mit ihrem Band an diesem Knoten weiterknüpfen werden.