Therapeutische Begleitung

Lernen zu wollen und lernen zu können stellt eine Grundeigenschaft jedes Menschen dar und ist Voraussetzung für jegliche Weiterentwicklung. Sie wird gestört oder gehemmt durch vielerlei Einflüsse, die im Kinde selber oder auch in seinem Umfeld begründet sein können. Mitunter kommt es zu einem Ungleichgewicht seiner individuellen geistigen, seelischen und körperlichen Kräfte. {weiterlesen}

Das pädagogische Kollegium der Karl Schubert Schule wird durch einen Kreis von Therapeuten und Therapeutinnen ergänzt, die sich als kompetente Ansprechpartner/in für Lehrer:innen, Hortner:innen, Schüler:innen und Eltern verstehen, wenn es um medizinisch-therapeutische Fragestellungen im schulischen Kontext geht. Eine wichtige Grundlage zur Wahrnehmung der Schüler:innen bilden regelmäßige Hospitationen und Klassenuntersuchungen. Auf der Basis der anthroposophischen Menschenkunde arbeiten die Therapeut:innen eng mit dem Schularzt und den Klassenteams zusammen und werden in Einzeltherapien aktiv, um das geistige, seelische und körperliche Gleichgewicht des Kindes zu erhalten oder wiederherzustellen.

Johannes Kux

Der Schularzt ist Teil des pädagogischen Kollegiums. Unter salutogenetischen Gesichtspunkten übernimmt er die ärztlich-medizinische Begleitung der Schüler und Schülerinnen auf der Grundlage der anthroposophisch erweiterten Heilkunst und der anthroposophischen Menschenkunde, wirkt im Kollegium mit und ist Ansprechpartner für Eltern, PädagogInnen und TherapeutInnen.

Im Einvernehmen mit den Eltern macht er sich zur Einschulung und in regelmäßigen Abständen (2./4./8.Klasse) und bei Bedarf durch individuelle Wahrnehmung und Untersuchungen ein Bild vom Entwicklungsstand eines jeden Schülers auf körperlicher, seelischer und geistiger, sowie auf sozialer Ebene.

Die Erkennung von Einseitigkeiten und die gesunde Entwicklung hemmender Einflüsse sowie deren Auflösung stehen dabei im Vordergrund. Hierzu finden regelmäßige Fallkonferenzen mit dem Therapeutenkreis statt, um ein Konzept zur individuellen Unterstützung und Wiederherstellung eines gesunden Gleichgewichtes zu erarbeiten. Hierbei ist die enge Zusammenarbeit und Kommunikation zu den jeweiligen Eltern ein zentrales Anliegen. Die Hilfen sind zunächst meist Maßnahmen, die im Unterricht, zu Hause, im Sozialen oder in der persönlichen Zuwendung verwirklicht werden können. Dazu können Heileurythmie und andere Therapien oder individuelle Förderangebote kommen.

Grundsätzlich ist der Schularzt somit nicht im engeren Sinne medizinisch tätig, führt also selbst keine Verordnung von Medikamenten durch, sondern versteht sich als Teil des pädagogischen Kollegiums, um seine Fachkompetenz auf medizinischem Gebiet an dessen Seite zu stellen. Er wird bei Auffälligkeiten engen Kontakt zu kinder-und hausärztlichen KollegInnen suchen.

Er ersetzt damit auch keinen der sonst betreuenden ärztlichen KollegInnen, die freie Arztwahl der Eltern bleibt unberührt.

Der Schularzt erarbeitet weiterhin Konzepte zur Suchtprävention.

Johannes Kux

Kinder wollen malen, bauen, gestalten. Im künstlerischen Schaffen erleben sie ihre eigene Handlungsfähigkeit und Selbstwirksamkeit.

In der Anthroposophischen Kunsttherapie werden bildnerische Mittel, insbesondere Aquarell, Pastell, Stifte und Ton eingesetzt, um individuelle Fähigkeiten zu entdecken und spielerisch neue Handlungswege auszuprobieren. Dadurch kann das Selbstvertrauen gestärkt werden. Der sinnliche Umgang mit Farbe und Form kann zudem die Wahrnehmungs- und die Konzentrationsfähigkeit fördern.

Das Malen wirkt speziell auf rhythmische und seelische Prozesse, die sich lösend und beruhigend bis auf die Atmung auswirken können.

Das Plastizieren mit Ton regt insbesondere das Körperempfinden an und bietet eine Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen.

In dem kunsttherapeutischen Förderangebot bekommen Kinder die Möglichkeit, sich durch eine einfühlsame Begleitung in Einzelarbeit, in einem geschützten Raum, mit ihren eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen.

Sophie Retzlaff-Talmoudi

Anthroposophische Musiktherapie zielt auf ganzheitliche Ressourcenaktivierung und Förderung der Selbstregulation auf seelisch-geistiger und körperlich-vitaler Ebene.

Mit musikalischen Elementen wie Klängen, Tönen, Rhythmen und Harmonien sowie verschiedenen, leicht spielbaren Instrumenten und der Singstimme wird ausgleichend aktiv gestaltend, improvi­sierend oder zuhörend gearbeitet.

Die Anliegen werden dabei sehr unterschiedlich sein, u.a. können z.B.

  • das Hören/Lauschen und das Konzentrationsvermögen angeregt
  • psychische Spannungen abgebaut
  • die Freude am musikalischen Ausdruckswillen geweckt
  • oder im spielerischen Dialog neue Austauschmöglichkeiten entdeckt werden.


Im Rahmen der Sprachanbahnung im Frühförderbereich oder bei Sprachverzögerungen kann durch gezieltes Singen in Verbindung mit Bewegung zur Verbesserung von Sprachablauf, Redefluss und der Aktivierung von Hörresten beigetragen werden.

Dieses Förderangebot stellt auch eine Möglichkeit für Kinder dar, die sich ohne Leistungsdruck musikalisch ausprobieren oder/und durch momentane Einschränkungen noch kein klassisches Instrument erlernen möchten.

Ute Böhme

Braucht ein Kind für eine gewisse Zeit zusätzliche Hilfe und Unterstützung, um gesundheitliche, seelische oder schulische Klippen zu überwinden, bietet die Schule therapeutische Hilfe in Form von Heileurythmie an. Sie gehört zu den Therapiemethoden der anthroposophischen Medizin.

In der Heileurythmie wird aus den Gesetzmäßigkeiten und Kräften der eurythmischen Laute heraus gearbeitet. Die Gestaltungsdynamik, die in der Lautbildung – d.h. im Aussprechen von Vokalen und Konsonanten – enthalten ist, wird in der Heileurythmie in Bewegung umgesetzt und erlebbar gemacht. Die heileurythmischen Bewegungen wirken von außen nach innen. Jeder Laut, jede Bewegung steht in einer bestimmten Wirkungsweise zu den Vorgängen unseres Organismus. Sprache und Bewegung beeinflussen unseren Atem, regen ihn an oder können ihn beruhigen. Vokale, Konsonanten, Rhythmen und Körperübungen werden für das einzelne Kind individuell zusammengestellt und in den Übeinheiten regelmäßig wiederholt. Diese therapeutische Arbeit wirkt stärkend bis in die Lebenskräfte und Organfunktionen hinein.

Auch zur Prävention – im Sinn der Salutogenese – kann die Heileurythmie wirkungsvoll eingesetzt werden, da gerade im Entwicklungsalter schon Entscheidendes bewirkt wird, durch die therapeutische Förderung. Das Kind erfährt hierdurch eine Unterstützung, sich den schulischen und sozialen Herausforderungen zu stellen und sich innerhalb der Gemeinschaft seiner Individualität gemäß zu entwickeln.

Sabine Gühne

Logopädie umfasst die Behandlung von Sprach-, Sprech-, Stimm- und Schluckstörungen.

Die sprachliche Entwicklung ist eingebettet in die individuelle Entwicklung.

Sprache, Sprechen und Stimme entfalten sich auf der Basis einer ausreifenden Sinnesentwicklung in ein soziales Umfeld hinein.

Diese Entfaltung der Sprache verläuft bei jedem Kind auf seine Weise.

Dem Erlernen der Sprache und des Sprechens geht voran ein „in Resonanz gehen“, ein Erlauschen, Erfühlen der Umwelt, der alltäglichen Geräusche, dem Sprechen der Mutter, des Vaters und nahestehender Menschen.

Ins Sprechen kommen setzt voraus, dass ich mich als ein ICH begreife, dass ich mich spüre, mich in mir wohl und gesehen fühle.

Sprechen entsteht aus einer eigenen inneren Bewegung, auch aus dem seelisch »bewegt sein«.

So ist es mir ein Anliegen, in der logopädischen Behandlung die Kinder in ihrer individuellen Situation zu sehen, in ihrer Sinnesentwicklung anzuregen und Sprache sich entfalten zu lassen.

Ines Kux

Die Systemische Hörtherapie basiert auf den Erkenntnissen von Professor Dr. Alfred Tomatis (1919-2001).

Der französische Hals-, Nasen-, Ohrenarzt, Forscher und Psychologe leistete auf dem Gebiet der Erforschung des Hörens und vorgeburtlichen Lebens Pionierarbeit. Er erkannte die Bedeutung des Hörens im Mutterleib im Zusammenhang mit den grundlegenden physiologischen, neurologischen und seelisch-geistigen Reifungsprozessen, sowie der Kommunikation und der damit verbundenen Bindungsfähigkeit des Menschen.

Im Unterschied zu den Augen sind unsere Ohren immer geöffnet. Wir hören immer. Dennoch nehmen wir nur einen geringen Teil dessen, was in unsere Ohren dringt, bewusst wahr.

Indem ich hinhorche, zuhöre, lausche, blende ich Unwichtiges, Störendes aus. Ich bin fähig, mich zu konzentrieren: auf die Stimme eines Gegenübers, eine Musik, Gefahrenquellen im Straßenverkehr oder auch auf die eigene, »innere Stimme«.

Zuhören, Horchen, Lauschen bedeutet Wachheit und setzt einen ausgereiften Gleichgewichtssinn, einen guten Kontakt zur Schwere, eine Zentrierung des Körpers und eine eutone (ausgeglichene) Körperspannung voraus.

Manchmal sind trotz normalen Hörvermögens die Fähigkeit oder der Wille zum Hinhören und die Hörverarbeitung beeinträchtigt. Dies kann bei Kindern und Erwachsenen weitreichende Folgen für das Fühlen, die Sprache, das Denken, die Bewegungen, schlussendlich für das Verhalten, die Kommunikations- und Bindungsfähigkeit haben.

Jeder Mensch hat sein eigenes »Hörmuster«. Dieses Hörmuster kann mittels eines speziellen Hörtests (Audiogramm) sichtbar gemacht werden. Mithilfe weiterer sensomotorischerund graphomotorischer Tests entsteht ein umfassendes Bild. Dieses bildet die Grundlage für die individuelle Hörtherapie.

Anders als in der logopädischen Therapie arbeiten wir in der Systemischen Hörtherapie, gezielt an der Verbesserung der Hörwahrnehmung, um die Hörverarbeitung anzuregen und nachreifen zu lassen. Somit kann die Systemische Hörtherapie ein wunderbarer »Türöffner«, ein Impulsgeber für die Verbesserung des Hinhörens und Verstehens, der Konzentration, der Sensomotorik, des Sprechens und der Sprache und letztendlich für Kommunikations- und Bindungsfähigkeit sein.

Ines Kux

Die Rhythmischse Massage ist eine Erweiterung der klassischen schwedischen Massage nach Erkenntnissen der anthroposophisch erweiterten Menschenkunde. Sie fördert die Voraussetzungen für ein körperliches, seelisches und geistiges Gleichgewicht.

Rhythmisch bedeutet, dass sie insbesondere die rhythmischen Prozesse im Menschen beeinflusst. Die Massage wirkt ausgleichend und belebend auf Wärme- und Flüssigkeitsströme im Körper. Dadurch werden die Selbstheilungskräfte angeregt und die Initiativkraft des Menschen gestärkt.

Der außerordentliche Nutzen der Rhythmischen Massage liegt in der Vielschichtigkeit ihrer Wirkungsweise. Durch die Art und Weise der Berührung ist sie schon während der Behandlung eine Wohltat.

Ulrike Wogatzke

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