In welcher Blase leben wir eigentlich?
Diese Frage stellte sich die 12. Klasse ganz intensiv in ihrem Eurythmieabschluss am Gründonnerstagabend. Wie schon im Klassenspiel vor einigen Wochen, so war auch dieses Mal ein ganz starkes WIR auf der Bühne zu erleben: Eine Klasse, die mit komplizierter Choreographie auf engstem Raum Gemeinschaft intensiv erlebbar machte und ihre Fragen an die Themen unserer Zeit formulierte. Informations-Overkill, Kommunikation, Umweltschutz, Entscheidungsfreiheit oder -notwendigkeit? Und wo stehe ich als Individuum in dieser vielfältigen und unüberschaubaren Welt?
Auch die Zuschauenden fanden sich zeitweise in einer Blase wieder, als eine Plane langsam von hinten nach vorne über das Publikum bewegt wurde und ein kurzes, aber intensives Raumerlebnis entstand. Ebenso stark wie die aufgeworfenen Themen waren die Farben der Kostüme – Schwarz und Weiß korrespondierten mit der Schlichtheit der Bühne und ließen somit Raum für den Ausdruck, den jede:r einzelne im Zusammenspiel mit den anderen zu einer Gemeinschaftserfahrung werden ließ.
Besonders berührend war der Schluss, als sich alle mit Neonfarben an den Händen gegenseitig betasteten und einen bleibenden Eindruck bei den anderen hinterließen – Gemeinschaft und Kommunikation, die den Augenblick überdauert. Jede und jeder kam in dieser Aufführung zu seinem/ihrem Recht und fand einen ganz individuellen Ausdruck. Nicht vergessen sei die denkwürdige Zugabe – Luftgitarre auf (?) Psalter zu surrealem Waldorfrap – auch dafür und natürlich dem Eurythmielehrer – Dankeschön!
Zwei begeisterte Zuschauerinnen, Heidrun Ebert und Martina Christian